22 Ausblick (bis heute und darüber hinaus)

Die Eisenbahn als Mauer durch die Stadt
Gegenwärtig gibt es einige kontrovers diskutierte Ausbauprojekte in Uster. Das älteste, schon seit den 1980er Jahren diskutierte Projekt, ist dasjenige einer zweiten Unterführung der Bahnlinie. Uster ist im Wesentlichen in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts über die Bahnlinie hinweg gewachsen. Die wenigen Kurse der Bahn pro Tag liessen das Problem, das hier verborgen lag, noch gar nicht zu Tage treten. Die bestehenden Bahnübergänge reichten bequem aus, den noch geringen Verkehr aufzunehmen. Die Unterführung an der Dammstrasse geht noch auf die Zeit des Gaswerks zurück, das 1908 eröffnet wurde. Erst um die Jahrtausendwende herum, mit dem massiv angestiegenen Verkehr, wurden die Stimmen immer lauter, es brauche eine Lösung.

Eine Spange für Uster
Die Vorschläge gingen soweit, die Untertunnelung des Untergrunds zu verlangen, also den Verkehr in Usters Zentrum unter die Erde zu verbannen. Zwei Abstimmungen für eine Unterführung an der Winterthurerstrasse wurden zunächst nicht angenommen. Am 25. November 2012 erhielt die Volksinitiative «für eine Unterführung Winterthurerstrasse als Ersatz für den Barrieren-Übergang» bei einer erneuten Abstimmung eine deutliche Zustimmung. Ein weiteres Projekt ist die geplante Zentrumsumfahrung Uster-West, eine «Spange», die der Kanton plant, samt einer Bahnüberführung in der Loren, einer der letzten Freiraum-Überbauungen mit gemischtem Wohn- und Gewerbeanteil. Jedoch ist dieses Vorhaben derzeit durch Einsprachen blockiert.

Um- und Ausbau des Ustermer Zentrums
In den kommenden zehn bis zwanzig Jahren soll Uster eine fussgängerfreundliche, moderne Stadt des 21. Jahrhunderts mit durchaus grossstädtischen Ansprüchen werden. Sichtbarstes Zeichen hierfür ist die 2018 fertig erstellte Schwerpunktüberbauung «Kern Süd». Bevor das Zeughaus-Areal zu einem neuen Kulturzentrum werden wird, dürfte noch viel Wasser den Aabach hinabfliessen. Bis es soweit ist, bleibt das Areal des Werkhofs mit dem Feuerwehrquartier an der Oberlandstrasse bis etwa 2021 Usters grösste Baustelle.

Ausbau des Bildungszentrums und des Stadtraums
Für die erwarteten rund 40 000 Einwohner werden derzeit in Niederuster grosse Wohnbebauungen errichtet sowie Schulhäuser erweitert oder neu gebaut (Krämeracker). Dazu gehört auch die Kantons- und Berufsschule, deren Neubau im Frühling 2019 eröffnet wurde.

Angestrebt wird im Rahmen der Ortsplanung «Stadtraum Uster 2035» auch eine Verkehrsberuhigung im Bereich des ehemaligen Dorfzentrums, also da, wo sich heute der «Nüsslikreisel» ausbreitet. Zu diesem Zweck soll der Kreisel deutlich redimensioniert werden.

Die Stadt wird sich in den kommenden Jahren also weiter verändern.

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