21 S-Bahn und Wakkerpreis (1990 bis 2001)

Verkehrsoptimierungen – S-Bahn
In den 1990er Jahren überarbeitete die Stadt das Verkehrskonzept: Die Zürichstrasse wurde um zwei Spuren redimensioniert und mit einem Grünstreifen versehen. Vor allem aber wurden die Ampelanlagen durch Verkehrskreisel ersetzt, damals eine noch junge Methode, um den Verkehr zu verflüssigen.

Einen enormen Fortschritt bedeutete 1991 die Ankunft der S-Bahn für Usters Anbindung an Zürich. Der Kantonshauptort war nun innert 10 Fahrminuten erreichbar! Davor hatte man 25 Minuten benötigt. Ausserdem wurde die Strecke zweispurig ausgebaut und modernisiert: Bis dato rollte die Eisenbahn noch immer auf den Gleiskörpern aus dem 19. Jahrhundert, also einspurig und auf Holzschwellen. Die S-Bahn erhöhte die Standortattraktivität Usters und sorgte dafür, dass die Einwohnerzahl innert zehn Jahren auf 30'000 stieg.

Gewinn von Lebensqualität – Wakkerpreis 2001

Im Lot 1-3   8, 2008
Wohnsiedlung im Lot (oben)
Turbinenhaus (unten) 2008
(Quelle: Fotosammlung Stadtarchiv & Kläui Bibliothek Uster)
 

Uster begann ab den späten 1990er Jahren, sich seines industriellen Erbes zu erinnern. Die seit den 1970er Jahren weitgehend stillgelegten Spinnereien sollten nicht mehr abgebrochen, sondern renoviert und einer alternativen Verwendung zugeführt werden. Exemplarisch dafür wurde die Überbauung «Im Lot», ein grosser Wohnkomplex, der die ehemalige Spinnerei der BUAG von 1856 in sich aufnahm, indem nun Lofts die ehemaligen Fabrikhallen ausfüllten.

Ausserdem reaktivierte man das damalige Turbinenhaus zu neuem Leben, in dem eine kleine Wasserkraftanlage eingebaut wurde. In diesem Abschnitt unterhalb des Stadtparks blieb die alte Kanallandschaft bis zum See auch weitgehend erhalten. Für den umsichtigen Umgang mit der historischen Bausubstanz, in Einklang mit den einwohnerfreundlichen Änderungen im Verkehrskonzept, verlieh der Schweizer Heimatschutz Uster im Jahr 2001 den Wakkerpreis.

 

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