04 Frühester Kirchenbau, 11. Jahrhundert

Erst im Hochmittelalter werden die Daten zu Uster reichhaltiger und konkreter. Wir wissen zum Beispiel, dass der zunächst hölzerne Burgturm um das Jahr 1300 herum in Stein neu gebaut wurde. Die Überreste weisen in diese Zeit. Gestützt auf wenige schriftliche Zeugnisse wird angenommen, dass mindestens zu dieser Zeit auch eine Kirche bestanden haben muss und zwar am Ort der heutigen reformierten Kirche. Diese Quellen nennen als Weihedatum der Kirche den 30. November 1099. Sie gilt als Stiftung der Rapperswiler. Diese Kirche dürfte auf einen frühmittelalterlichen Vorgängerbau zurückgehen.

Die alte romanische Kirche
Heute wird das genannte Datum allerdings bestritten – eine weitere der vielen Unsicherheiten in Usters Frühgeschichte. Eventuell war diese frühe Kirche bereits mit der erst 1823 abgerissenen St. Andreas-Kirche identisch. Diese war ein uraltes Gotteshaus, dessen älteste Bauteile in romanische Zeit zurückreichen, also bis ins frühe 13. Jahrhundert. Interessant ist der überlieferte Weihetag dennoch, weil mit dieser Weihe auch eine mögliche Verleihung des Marktrechts an Uster diskutiert wird. Ein solches Recht (Regal) wird seit dem 11. Jahrhundert nicht mehr nur vom König, sondern auch von einem Grafen bzw. Fürsten verliehen und garantiert der Bevölkerung Schutz während der Markttage. Als Erinnerung an diesen Umstand soll der «Uster Märt» auch heute noch am 30. November (zuzüglich zum 29. November) stattfinden, dem Tag des heiligen St. Andreas, dem Patron der alten Kirche.

Bild alte Kirche von Keller
Alte Pfarrkirche St. Andreas (1823 abgetragen und durch die jetzige ersetzt), Bild von Keller
(Quelle: Fotosammlung Stadtarchiv & Kläui Bibliothek Uster)

 

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