SGRAFFITO VON KUNSTMALER HANS FISCHER FREIGELEGT

11. November 2013
Seit den 1980er Jahren ist es mit bunten Disney-Bildern überdeckt gewesen, jetzt erstrahlt das Original neu restauriert: das Sgraffito des bekannten Zürcher Künstlers Hans Fischer im Ustermer Schulhaus Pünt. Um 1950 herum entstanden, ist es mit der Renovation des Schulhauses wieder zu neuem Leben erweckt worden.
Der Zürcher Grafiker Hans Fischer (1909–1958) hat in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Wandgemälde in Schulhäusern des ganzen Kantons realisiert. Auch ist Fischer bekannt durch die Illustration von Kinderbüchern, wie den heute noch beliebten und berühmten «Pitschi»-Bänden. 1957 bebilderte er die Lesebücher des Kantons Zürich. Das Sgraffito im Schulhaus Pünt entstand zwischen 1948 und 1950, zusammen mit dem Bau des Schulhauses, das 1951 eingeweiht und 30 Jahre später ins kommunale Inventar schützenswerter Bauten aufgenommen wurde.

Das Sgraffito verschwindet
1972 wurde am Schulhaus Pünt die Fassade neu gestaltet – das neue Farbkonzept und der neue Anstrich wandelten den Ausdruck des Sgraffito, das aber weiterhin prominent präsent war. In den frühen 1980er Jahren indes begann das gesamte Schulhaus wegen massiver Vandalenakte zu leiden; betroffen war auch Hans Fischers Kunstwerk, das versprayt und beschädigt wurde. 1986 wurde es mit Holzplatten abgedeckt, um es vor weiteren Beschädigungen zu schützen. Wenig später haben Schüler die abgedeckte Wand mit bunten Disney Bildern geschmückt; 1998 waren es dann Oberstufenschüler, die im Rahmen eines Ferienjobs die Wand neu gestrichen, die Comics ausgebessert und mit einem Regenbogen-Berge-Sonne-Mond-Sterne-Sujet ergänzt haben.

Restauration des Sgraffito
Im Dezember 2012 fiel der Entscheid zur Renovation von Fassade und Dach: Die Fassade des Schulhauses Pünt samt Pausenhalle sollten die ursprüngliche farbliche Gestaltung erhalten, und auch das Sgraffito, so lautete die Entscheidung, sollte restauriert werden. Im Juni 2013 war es dann so weit: Die Holzplatten wurden entfernt, und das seit 27 Jahren verdeckte Kunstwerk wurde wieder sichtbar – aber auch die gesprayten Zeitzeugen über dem Sgraffito, die mit Namen von Film- und Pophelden der 80er Jahre die Wand zierten.

Herbst 2013: Die Näniker Restaurationsspezialistin Ludmila Labin und ihr Team haben in sorgfältiger, 14tägiger Feinarbeit den Glanz des Kunstwerkes zurückgebracht. Verstärkt wird dieser Glanz mit der neuen Farbgebung und der Beleuchtung in der Pausenhalle: Das Sgraffito von Hans Fischer hat seine Präsenz im Kontext der Pausenhalle wieder bekommen.
Sgraffito-kombi