Heime Uster; Sorgfältige Untersuchung ist gute Grundlage für Weiterentwicklung
In den letzten Tagen informierten Stadträtin Esther Rickenbacher, Abteilungsleiter Thomas Rentsch und Gesamtleiterin Marianne Dobler das Personal der städtischen Heime Im Grund und Dietenrain über die Resultate der externen Untersuchung und über die vorgesehene Weiterentwicklung.
Stadträtin Esther Rickenbacher, Vorsteherin Abteilung Gesundheit, rekapitulierte die Ereignisse seit der Protestaktion des Pflegepersonals im Heim Im Grund im August dieses Jahres. In einem ersten Schritt verschafften sich Abteilungsvorsteherin, Abteilungsleitung und die Gesamtleiterin durch Schnuppertage und teils durch Sprechstunden ein differenziertes Bild der aktuellen Situation in den Heimen und erfassten die Gründe für die Unzufriedenheit des Personals. Zur Entlastung wurden als Sofortmassnahme unter anderem drei neue Pflegestellen geschaffen. Bekannte Spannungsfelder von HeimbetriebenDarauf erfolgte eine eingehende Analyse des Betriebs durch ein externes Beratungsbüro. Untersucht wurden Strukturen und Abläufe, Führung und Zusammenarbeit, insbesondere während und nach dem Fusionsprozess der beiden Heime, die Situation des Personals, die Arbeitsqualität und die Befindlichkeit der Bewohnenden. Dabei zeigten sich mehrere Spannungsfelder, die, wie Oliver Strohm vom Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung wiederholt feststellte, nicht nur den Betrieb in den Heimen der Stadt Uster charakterisieren, sondern generell Institutionen im Gesundheitsbereich prägen. So stehen sich beispielsweise Qualität und Wirtschaftlichkeit gegenüber. Die angestrebte institutionelle Autonomie wird durch die Einbettung in die Verwaltung und die Steuerung durch die Politik beschränkt. Vorgaben, z. B. für Pflegeaufgaben, beschneiden die Möglichkeiten ganzheitlicher Fürsorge. Und schliesslich widersprechen sich die Wünsche der Mitarbeitenden nach Kontinuität und Stabilität und die imArbeitsalltag vermehrt geforderte Flexibilität und Dynamik. Interviews mit Mitarbeitenden verschiedenster Hierarchiestufen gaben Aufschluss über Erfolge und Schwächen der im Jahr 2005 erfolgten Fusion der beiden städtischen Heime Im Grund und Dietenrain. Einbezogen in die Analyse wurden auch Ergebnisse einer Befragung von Bewohnenden. Interimistische Leitung beim Abteilungsleiter Gesundheit
Die verschiedenen Teiluntersuchungen brachten keine vollends neuen Erkenntnisse, sondern bestätigten und untermauerten die bisherigen Ergebnisse. Diese sollen in die nächsten Entwicklungsschritte einfliessen. Dazu gehören laut Thomas Rentsch, Leiter der Abteilung Gesundheit, folgende Massnahmen. Zum Vertrauensaufbau wird die Kommunikation entscheidend verbessert. Als gemeinsame Grundlage und für mehr Klarheit über die künftige Entwicklung wird eine Jahresplanung 2009 erstellt. Für die Pflege sollen verbindliche Qualitätsstandards erarbeitet werden. Bereits wurde eine neue Führungsstruktur entworfen, die eine stärkere Einbindung der Heime in die Stadtverwaltung abbildet. Im Übrigen hat sich die Gesamtleiterin Marianne Dobler-Müller zu einer beruflichen Neuorientierung entschieden. In der Folge wird Abteilungsleiter Thomas Rentsch ab 1. Januar 2009 interimistisch die Leitung der Heime übernehmen, unterstützt durch die bestehende Geschäftsleitung. Die Stelle der Heimleitung soll möglichst rasch wieder besetzt werden. Schliesslich bleibt der Umbau des Im Grund ein zentrales Projekt, das es voranzutreiben und im vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmen abzuschliessen gilt. Weitere laufende Projekte wird Marianne Dobler bis zu Ihrem Ausscheiden noch zum Abschluss bringen. Die Begleitung durch eine externe Beratungsfirma bleibt bestehen, und der gesamte Veränderungs-Prozess soll den Wünschen des Personals entsprechend etwas verlangsamt werden. Marianne Dobler sucht berufliche Veränderung
Nach zwölf Jahren in leitender Funktion in den Heimen der Stadt Uster hat sich Marianne Dobler-Müller zu einer berufliche Neuorientierung entschlossen. Marianne Dobler-Müller arbeitete seit 1996 in den Heimen der Stadt Uster. Ursprünglich als Heimverwalterin des Heims Dietenrain verpflichtet, übernahm sie nach dem Zusammenschluss der beiden Heimorganisationen Dietenrain und Im Grund die Gesamtleitung der Heime der Stadt Uster. In diesem Zusammenhang war Marianne Dobler-Müller federführend mit der Zusammenführung der beiden Heime mit insgesamt 320 Mitarbeitenden und 267 Bewohnenden beauftragt. Während der Zeit ihrer Anstellung veränderten sich Aufgabengebiet und Verantwortungsbereich der Heimleitung ständig. Marianne Dobler-Müller hat es mit Initiative und Fachwissen verstanden, die Heime immer wieder auf die sich ändernden Gegebenheiten auszurichten und anstehende Entwicklungen zu begleiten. Darunter fielen beispielsweise die Abtrennung des Landwirtschaftsbetriebs vom Pflegezentrum Dietenrain, die Eröffnung der Pflegewohngruppen in Nänikon und in der Wohnsiedlung Kreuz in Uster, die Einrichtung der ersten Abteilung für demenzkranke Menschen wie auch die Einführung einer zentralen Beratungs- und Aufnahmestelle. Weiter fielen in Doblers Zeit die Bauprojekte zu Abbruch und Sanierung des Hauses Wühre, sowie zur Sanierung des Pflegezentrums Im Grund einschliesslich neuen Spitexzentrum. Marianne Dobler-Müller verlässt die Stadtverwaltung Uster auf Ende April 2009.