«Das LEK Uster ist ein Meilenstein»
Bereits vor drei Jahren begannen die Analysen und Untersuchungen in den Gebieten Land- und Forstwirtschaft, Landschaft und Natur, Grundwasser und Fliessgewässer. Die Arbeiten mündeten im so genannten Vernetzungskonzept. Vernetzung deshalb, weil Naturräume und biologisch bedeutsame Standorte mit geeigneten Massnahmen verbunden werden. Ziel ist es, den Naturwert der Landschaft und bedrohte Arten zu fördern. Es galt zudem, Instrumente zu entwickeln, dass die Landwirte auf freiwilliger Basis die Grundidee unterstützen. Sie erhalten dafür Vernetzungs- und Qualitätsbeiträge von Bund und Kanton. Die Überzeugungsarbeit bei den Gesprächen mit den Bauern war erfolgreich – die Bilanz ist erfreulich: In den letzten drei Jahren wurden rund 120 Bäume neu gepflanzt, Hecken gesetzt sowie Brachen eingerichtet und Naturwiesen neu angelegt. Der Leiter Natur und Landwirtschaft, Peter Padrutt, konnte befriedigt feststellen, dass die (von der Volkswirtschaftsdirektion genau beobachteten) Zielwerte nicht nur erreicht, sondern teils bereits übertroffen wurden. Beobachtungen zeigen, dass sich z. B. in der Folge die bedrohten Laubfrösche und Feldhasen wieder vermehren. Nach drei Jahren kann also eine durchaus positive Zwischenbilanz gezogen werden.
Nach der ersten Etappe wandte sich die LEK-Kommission letztes Jahr dem Siedlungsgebiet zu, befasste sich mit der Erholungsnutzung der Landschaft und ihren möglichen Konflikten und erfasste die lokale Herstellung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Das Bestreben dabei: je näher die Produktion bei den Konsumenten ist, desto umweltschonender läuft sie ab. Auch in der zweiten Etappe wurden die Betroffenen und die Bevölkerung zur Mitwirkung eingeladen. Es gab Stadtgespräche und Stadtwanderungen dazu, bei denen Impulse eingebracht und Interessen angemeldet wurden.
Das Ergebnis dieser Arbeiten ist auf Plänen aufgezeichnet, die detailliert Auskunft über die Erholung, die Siedlung, die landwirtschaftliche Produktion und Dienstleistungen geben. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse sind in einem Bericht zusammengefasst, der in Massnahmenblättern vielfältige Tipps gibt und Ratschläge zum Vollzug der Anliegen erteilt. – Zur Ergänzung des Landschaftsentwicklungskonzepts überarbeitete die Verwaltung auch das kommunale Inventar der Natur- und Landschaftsschutzobjekte; der Stadtrat hat es Ende Januar 2006 festgesetzt.
«Die Entwicklung des LEK ist für mich einer der Meilensteine», freute sich Rolf Aepli beim Rückblick auf das fruchtbare Wirken der Kommission und die umfangreichen Anstrengungen seiner Fachleute in der Verwaltung. «Für die Mitarbeit aller und den grossen Einsatz in den vergangenen Jahren danke ich bestens», fügte er bei. Das Vertrauen in die Verwaltung habe die Arbeit gestützt und vorwärts gebracht. «Mit dem LEK besitzt die Stadt ein zentrales ergänzendes Instrument zur dynamischen Siedlungsentwicklung und Siedlungsplanung», verdeutlichte der scheidende Abteilungsvorsteher. «Es gibt Anstösse für die Gestaltung des Nahumfeldes des städtischen Raumes – damit können wir weitermachen und in die Zukunft schauen.» Das Projekts zur Erarbeitung des LEK könne mit gutem Gewissen abgeschlossen werden, denn der Erfolg zeichne sich ab; die Kontakte seine geknüpft und würden von den Verantwortlichen weiter gepflegt und erhalten, um die Bestrebungen zur Aufwertung von Natur und Landschaft fortzusetzen.
Die Pläne und Berichte des Landschaftsentwicklungskonzepts Uster und das kommunale Inventar der Natur- und Landschaftsschutzobjekte können während der üblichen Öffnungszeiten bei der Abteilung Raumordnung, Oberlandstrasse 78, 3. Stock, eingesehen werden.