VORPROJEKT UNTERFÜHRUNG WINTERTHURERSTRASSE FERTIG GESTELLT

Die Ustermer Stimmberechtigten setzten bei der Urnenabstimmung vom 25. November 2012 ein deutliches Zeichen: Sie verlangten, dass die Unterführung Winterthurerstrasse zusammen mit dem Kanton und den SBB unabhängig von der Strasse Uster West zu planen sei. Die Stadt Uster erarbeitete aufgrund der Vorgaben des Kantons und der Initiative das Vorprojekt. Am Dienstag, 27. August 2013, genehmigte der Ustermer Stadtrat das Vorprojekt, das dem Kanton nun zur Stellungnahme eingereicht werden kann.

Vorprojekt – Verbreiterung Winterthurerstrasse auf vier Spuren

Das vorliegende Vorprojekt sieht neben der Unterführung beim SBB-Barrierenübergang Winterthurerstrasse Anpassungen sowohl im Strassenabschnitt nördlich als auch im Strassenabschnitt südlich der Unterführung vor. Die Winterthurerstrasse wird im nördlichen Abschnitt nach der Unterführung auf vier Fahrspuren verbreitert, und der Verkehr wird auf Höhe Oberland-/Gschwaderstrasse mit Lichtsignalanlagen geregelt. Im südlichen Abschnitt – zwischen dem Unterführungsbauwerk und dem Bambus-Kreisel beim Zeughausareal – erfährt die Winterthurerstrasse ebenfalls eine Verbreiterung, jedoch ist die Verbreiterung im Vergleich zum nördlichen Abschnitt marginal. Die Kreuzung Brand-/Winterthurer-/Bankstrasse wird so umgestaltet, dass Linksabbiegen künftig aus allen Richtungen verboten ist. Auch bei dieser Kreuzung kommen Lichtsignalanlagen zum Einsatz. Diese Massnahmen sollen sowohl dem privaten Individualverkehr als auch dem Busverkehr auf der und über die Winterthurerstrasse den bestmöglichen Verkehrsfluss auch zu den Hauptverkehrszeiten gewährleisten, und zwar auch ohne zukünftige Realisierung der Strasse Uster West: Dies verlangt die Initiative ausdrücklich.

Widersprüchliche Haltung des Initiativkomitees

Mitte Juni 2013 wurde dem Initiativkomitee Pro Unterführung Winterthurerstrasse anlässlich einer Besprechung der Planungsstand aufgezeigt. Das Komitee wandte sich in der Folge mit einem offenen Brief an den Stadtrat. Der Inhalt des Schreibens erstaunte den Stadtrat: Die von der Stadt erbrachten Verkehrsplanungsarbeiten seien unnötig gewesen und vom Komitee nicht verlangt. Das Projekt sei auf die Länge der Unterführung zu beschränken.

Für den Stadtrat ist die Haltung des Initiativkomitees nicht nachvollziehbar. Es gilt nämlich gestützt auf den Wortlaut der Initiative, die Unterführung unabhängig vom Projekt der Strasse Uster West zu planen und allenfalls zu realisieren. Im offenen Brief an den Stadtrat ist das Komitee hingegen der Auffassung, dass der Projektumfang nur erweitert werden müsse, «wenn Uster West aus irgend einem Grunde für längere Zeit nicht realisiert werden könnte.»

Ob und wann Uster West realisiert wird, ist unklar – nicht zuletzt wegen neuester Aktionen, die gegen das Strassenprojekt gerichtet sind. Der Stadtrat hält an der Haltung des Initiativkomitees gegenüber dem erarbeiteten Vorprojekt vor allem die Tatsache für stossend, dass einzelne Komiteemitglieder die Realisierung der neuen Strasse Uster West aktiv bekämpfen, handkehrum aber dieses Strassenprojekt als Argument anführen, um notwendige verkehrliche und bauliche Massnahmen im Zusammenhang mit dem Unterführungsbauwerk an der Winterthurerstrasse abzulehnen. Kurzum: Die Initianten wollen sich nach der Einschätzung des Stadtrats nicht mehr auf dem von ihnen selbst gewählten und klaren Wortlaut der Initiative behaften lassen. Das von der Stadt erarbeitete Vorprojekt sieht indessen eine Unterführung gemäss Volksauftrag vor, die den Verkehr auch ohne die projektierte Strasse Uster West abwickeln kann.

Terminplanung

Das Vorprojekt wird noch diese Woche, also bis 6. September, dem Kanton zur Stellungnahme eingereicht. Sollte sich der Kanton mit den Planungen einverstanden erklären, kann das detaillierte Bauprojekt voraussichtlich bis Frühling 2014 erarbeitet werden.