GEWALT UND DROHUNG GEGEN MITARBEITENDE: USTER GEHT KONSEQUENT GEGEN TÄTER VOR

11. April 2013
Die Stadt Uster geht entschlossen gegen Kundschaft vor, die sich gegenüber den Mitarbeitenden gewalttätig verhält oder diese bedroht. Droht jemand städtischen Mitarbeitern oder kommt es zu Grenzverletzungen oder Gewalt, müssen Täterinnen und Täter sofort mit der Polizei oder mit einer Strafanzeige rechnen.
Drohungen und Gewaltanwendungen werden auf einem Formular «Meldung Drohung und Gewalt» dem Stadtschreiber sowie dem direkten Vorgesetzten und dem Abteilungsleiter gemeldet. Der Stadtschreiber leitet anschliessend Schritte gegen die gewalttätige oder drohende Person ein. In der Regel heisst das, dass der Stadtschreiber dieser Person mitteilt, dass die Stadt im Wiederholungsfall die Polizei einschaltet oder Strafanzeige erstattet. Je nach Vorfall werden die Personen, die Mitarbeitenden drohten oder Grenzverletzungen begingen, zu einem Gespräch mit dem Stadtschreiber eingeladen. Bei einer akuten Bedrohung werden selbstverständlich sofort Kollegen, Vorgesetzte oder die Polizei gerufen.

Die Stadt Uster schärft die Wahrnehmung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit sie Situationen mit einem Gewalt- und Bedrohungspotenzial erkennen können und damit umzugehen lernen. Zu diesem Zweck sind die Mitarbeitenden in den einzelnen Abteilungen geschult worden; sie haben auch ein «Merkblatt Sicherheit» erhalten. Darin werden klare Verhaltensempfehlungen abgegeben, die keinen Zweifel darüber offen lassen, dass jede Drohung ernst genommen wird und für den Täter oder die Täterin Konsequenzen hat.

Reaktion auf den Mord der Sozialamtsleiterin von Pfäffikon

Auf dem Hintergrund der Ermordung der Sozialamtsleiterin von Pfäffikon im August 2011 wird auch einer breiteren Öffentlichkeit bewusst, wie sehr Gewalt und Bedrohungssituationen zum Arbeitsalltag in der öffentlichen Verwaltung gehören. Die Stadt Uster setzt mit ihrem Vorgehen Empfehlungen des «Leitfadens Gewaltprävention» um, die der Verein Zürcher Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute (VZGV) als Reaktion auf den Mord an der Sozialamtsleiterin von Pfäffikon verfassen liess. Der Leitfaden mit dem vollständigen Titel «Betriebliche Gewaltprävention in Gemeinde- und Stadtverwaltungen» in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Gewaltprävention Zürcher Oberland entstanden. Er liefert praxisbezogene Tipps und Anstösse, wie Verwaltungsmitarbeitende mit schwierigen und bedrohlichen Situationen umgehen können. Der Leitfaden ist beim VZGV für 20 Franken erhältlich.