PROJEKT WERKHOF: SONDIERBOHRUNG LOTET ERDWÄRMEOPTIONEN AUS

21. Dezember 2015
Die Stadt Uster testet mit einer Erdsonde die Möglichkeiten, die Gebäude des Werkhofareals an der Dammstrasse in Zukunft mit Erdwärme zu beheizen. Ab der ersten Januarwoche wird eine Testsonde bis in eine Tiefe von maximal 80 Metern versenkt. Sie soll Klarheit darüber schaffen, ob sich die umweltfreundliche und nachhaltige Erdwärme für die Warmwasseraufbereitung eignet. Auf dem Werkhofareal planen Stadt Uster und Energie Uster AG in einem Gemeinschaftsprojekt eine Gesamterneuerung.
Die Testbohrung soll auch die Entscheidungsgrundlagen dafür liefern, ein sinnvolles nachhaltiges Wärmeerzeugungskonzept zu erstellen. Das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) hat die Probebohrung an der Oberlandstrasse 80 (Parzelle B7066) bis in eine Tiefe von maximal 80 Metern bewilligt. Diese im Vergleich zu anderen Erdwärmebohrungen geringe Tiefe ist auf grosse, grundwasserführende Schichten unter dem Areal zurückzuführen. Mit der Probebohrung und der nachfolgenden Messung soll die Leistungsfähigkeit der Sonden berechnet und zusammen mit der Simulation die Anzahl Sonden bestimmt werden. Gemäss aktueller Planung sind auf dem Areal rund 35 Einzelbohrungen geplant, um genügend Energie entnehmen zu können. Die Testbohrung soll auch Klarheit darüber schaffen, ob eventuell noch weniger tief liegende Grundwasserströme eine Erdwärmenutzung grundsätzlich verhindern.

Ziel: Minergiekennwerte erreichen
Die beiden Bauherren, Energie Uster AG und die Stadt Uster, streben optimale, also geringe Energieverbrauchswerte an, die vergleichbar sind mit dem Minergie-Standard «Modernisieren».
Zur Wärmeerzeugung sollen neben der Erdsonden-Wärmepumpe eine Gasheizung auch Sonnenkollektoren eingesetzt werden. Diese Kombination sorgt für die notwendige Wärmeenergie, um die Gebäude zu beheizen und das Brauchwasser aufzubereiten. Zudem soll voraussichtlich eine Photovoltaikanlage Strom mit Sonnenergie produzieren.

Vorbereitung für Gesamterneuerung
Der Zeitplan sieht vor, dass die Gesamterneuerung des Werkhofareals in den nächsten fünf bis sechs Jahren realisiert wird. Die Umsetzung erfolgt bei laufendem Betrieb und ist in acht Teilprojekte aufgeteilt. Seitens der Stadt ist im Frühling 2016 die Behandlung im Stadtrat, anschliessend im Gemeinderat und im Herbst 2016 eine Urnenabstimmung vorgesehen. Der Baubeginn ist 2017 geplant, verschiedene Vorbereitungsarbeiten sollen bereits ab Sommer 2016 umgesetzt werden.