Uster schliesst Rechnung 2019 mit Aufwandüberschuss ab

6. April 2020
Die Rechnung 2019 der Stadt Uster weist einen Aufwandüberschuss von 7,6 Millionen Franken aus. Der Abschluss 2019 fällt somit 4,0 Mio. Franken schlechter aus als das vom Parlament verabschiedete Budget inklusive den bewilligten Nachtragskrediten. Das Eigenkapital steigt nach der Neubewertung des Vermögens auf einen historischen Höchststand von 328,3 Mio. Franken. Nach wie vor verfügt die Stadt Uster über ein Nettovermögen von 32,8 Mio. Franken. Die langfristigen Schulden bleiben stabil.

Das negative Ergebnis ist auf eine Reihe von Sonderfaktoren zurückzuführen, insbesondere auf den Buchverlust im Zusammenhang mit den Grundstücken der «Unteren Farb» (2,8 Mio. Franken) sowie den Beitrag für den Bahninfrastrukturfonds von 1,0 Mio. Franken, der nicht budgetiert war. Der Personalaufwand schliesst 0,7 Mio. Franken über Budget, der Sachaufwand 2,8 Mio. Franken unter Budget ab.

Erfolgsrechnung

Bei einem Ertrag von 251,0 Millionen Franken und einem Aufwand von 258,6 Millionen Franken weist die Erfolgsrechnung der Stadt Uster für 2019 einen Aufwandüberschuss von 7,6 Millionen Franken aus. Der Fiskalertrag in der Höhe von total 106,1 Millionen Franken ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Millionen Franken gesunken. Diese Negativabweichung ist auf die rekordhohen Grundstückgewinnsteuern des Vorjahres zurückzuführen. Diese betrugen 2018 20,3 Mio. Franken im Gegensatz zu 2019, wo mit 12,1 Mio. Franken ein deutlich kleinerer Betrag angefallen ist.

Die Globalkredite schliessen gesamthaft mit 135,0 Mio. Franken ab; der bewilligte Globalkredit über alle Geschäftsfelder lag bei 133,5 Mio. Franken.

Investitionsrechnung

Die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen liegen mit 24,7 Mio. Franken unter dem budgetierten Wert von 27,9 Mio. Franken. Die Realisierungsquote beträgt somit 88,7 Prozent. Die tiefere Quote ist hauptsächlich auf zeitliche Verschiebungen im Bauverlauf der Gesamtsanierung der Werkliegenschaft Dammstrasse (Stadthaus West) zurückzuführen. Die aus dem Verwaltungsvermögen resultierenden ordentlichen Abschreibungen betragen 16,8 Mio. Franken (Vorjahr 17,6 Mio. Franken). Der Cash-Flow HRM (Selbstfinanzierung Steuerhaushalt) beträgt 9,8 Mio. Franken (Vorjahr 23,9 Mio. Franken).

Bilanz

Die Aufwertungen im Zusammenhang mit der neuen Rechnungslegung führen dazu, dass das Nettovermögen per Ende 2019, 32,8 Mio. Franken beträgt, was 941 Franken pro Einwohnerin oder Einwohner entspricht. Das Eigenkapital beträgt – dank der Aufwertungen – per Ende 2019 328,4 Mio. Franken (Vorjahr 148,3 Mio. Franken) – ein historischer Höchststand.

Die langfristigen Schulden betragen per Ende Dezember 2019 115 Millionen Franken (Vorjahr: 115 Mio. Franken). Somit mussten 2019 keine zusätzlichen langfristigen Darlehen aufgenommen werden. Das anhaltend hohe Investitionsvolumen wird jedoch dazu führen, dass die langfristigen Schulden zukünftig weiter zunehmen werden. Dabei ist einerseits dank der nach wie vor tiefen Zinsen die Aufnahme von zusätzlichen Darlehen derzeit günstig und vertretbar, auf der anderen Seite eine umsichtige Ausgabenpolitik weiterhin notwendig.

Politische Würdigung

Es ist erklärtes Ziel des Stadtrates, den soliden Finanzhaushalt der Stadt Uster trotz der Kostensteigerung zu erhalten. Der Stadtrat ist sich bewusst, dass in der Pipeline stehenden Projekte die Bruttoverschuldung ansteigen lassen werden. Dies ist in der heutigen Tiefzinsphase vertretbar. Voraussetzung dafür ist, dass, wie bis anhin, nach Zyklen mit hohen Investitionen Jahre mit einem tieferen Investitionsvolumen folgen. Umso wichtiger ist es, in guten Jahren ein Polster anzulegen, um in finanziell eher schwierigen Jahren eine gewisse Stabilität garantieren zu können.

«Aktuell bestehen grosse Unsicherheiten und Risiken für die Wirtschaft und die Gesellschaft. An erster Stelle steht sicher die Eindämmung des Corona-Virus, meint Finanzvorstand Cla Famos. «Die Massnahmen des Bundesrates werden massive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Auch die vom Volk beschlossene Steuerreform wird den Finanzhaushalt der Stadt vor zusätzliche Herausforderungen stellen», so Famos.

Der Stadtrat wird sich auch in den nächsten Jahren für die Balance von gesunden Finanzen und guten städtischen Angeboten einsetzen.

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