Ausbau der Tagesschulen im Dialog breit diskutiert

Die Primarschulpflege Uster hat Anfang Jahr entschieden, die 2015 in Niederuster eröffnete Tagesschule in den Regelbetrieb aufzunehmen. Dies wird nach Abschluss der Projektphase ab nächstem Schuljahr 21/22 der Fall sein. Zudem möchte die Primarschulpflege in den nächsten Jahren an bis zu drei Schulen weitere Tagesschulen aufbauen. Bis es soweit ist, müssen aber noch die räumlichen, personellen, organisatorischen und administrativen Rahmenbedingungen für Tagesschulen in Uster definiert werden. Diese erarbeitet die Primarschulpflege im laufenden Projekt «Tagesschulen Uster». Als Grundlage dienen Evaluationsdaten aus der Tagesschule in Niederuster sowie die Rückmeldungen des Lehr- und Betreuungsteams.

Reger Austausch an Online-Treffen

Damit die Rahmenbedingungen bestmöglich ausgestaltet und breit abgestützt sind, hat die Primar-schulpflege am 13. November 2020 eine Veranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern aus Schule, Politik und Elternmitwirkung durchgeführt. Über 30 Personen trafen sich virtuell und stellten sich der Frage: «Wie sieht eine gute Tagesschule aus?»

Elternräte schätzen an der Tagesschule fachübergreifende Projekte und die Durchmischung der Klassen. Auch Lehrpersonen der Tagesschule bewerten dies als positiv, zumal im Lehrplan 21 die Grundvoraussetzungen für altersdurchmischtes Lernen geschaffen sind. Festzuhalten sei aber, dass die Organisation anspruchsvoll sei. Primarschulpräsidentin Patricia Bernet freute sich über diese Rückmeldungen. Im Fokus standen für sie als Präsidentin der Primarschulpflege aber auch Fragen und Kriterien zu Raum, Standort und Zuteilungen. «Der Gemeinderat legt Wert darauf, dass bereits in der Planungsphase auf Räume für einen möglichen Rückzug sowie auf die Gestaltung des Aussenraumes geachtet wird», sagte sie.

Wertvolles Zusammenspiel zwischen Betreuung und Unterricht

Einige Teilnehmende wiesen darauf hin, wie wertvoll in der Tagesschule das Zusammenspiel von Betreuung und Unterricht sei. Andere wiederum betonten, dass sie beim Betreuungsangebot Entscheidungsmöglichkeiten schätzten. Überlegungen zu den Zuteilungskriterien wurden ebenfalls erörtert: Schülerinnen und Schüler sollen den Tageschulen gemäss denselben Kriterien zugeteilt werden wie dies bei den anderen Schulen der Fall sei: Der Schulweg soll wenn immer möglich zu Fuss bewältigt werden können. 

Der Austausch zum Thema «Wie sieht eine gute Tagesschule aus?» fand in gemischten Gruppen statt und wurde von Luzia Annen moderiert. Sie ist Leiterin des Zentrums für Schule und Entwicklung an der Pädagogischen Hochschule Zürich.

Die Ergebnisse der Online-Diskussion fliessen nun in die Rahmenbedingungen für die neu geplanten Tageschulen in Uster ein, die die Primarschulpflege voraussichtlich im Dezember verabschieden wird. Der Gemeinderat wird das Thema «Tagesschulen» im Frühjahr 2021 behandeln und über den geplanten Ausbau entscheiden.