Schule

1834
Uster bietet zum Thema Schule ein reichhaltiges Anschauungsmaterial in Form erhaltener Häuser aller Epochen, die in ihrer Geschichte als Schulhaus genutzt wurden. Eigentümlicherweise finden sich viele dieser Immobilien an einer Strasse, die daher auch Schulstrasse heisst. Diese Vielfalt liegt daran, dass es bis 1812 kein eigentliches Schulhaus gab, alle waren Privat- oder Pfarrhäuser, in denen Kinder unterrichtet wurden. Das erste, das als Schulhaus bezeichnet wurde ist das 1812 errichtete Haus an der Talackerstrasse 2. Es diente der Primarschule, die damals noch stark von der Kirche und ihren konservativen Dogmen geprägt war.

Das änderte sich erst mit der neuen Verfassung 1831, die ein von Ignaz Thomas Scherr mit entworfenes neues Schulgesetz einführte, dass sich strikt von der Kirche trennte. Unter Scherrs Leitung wurden neue moderne Schulstoffe und Lehrmaterialien eingeführt. Als unter dem Einfluss der neuen Gesetzgebung die Sekundarschule in Uster angeführt werden sollte, stand das Unternehmen auf keinem guten Stern. Eltern und Industrielle sahen den Grund für eine höhere Schule nicht ein. Sie seien in der Fabrik besser aufgehoben meinten beide Parteien. Ausserdem sollte für die Sek ein Schulgeld eingefordert werden: ein Unding! Dennoch wurde die Sekundarschule in Uster 1834 gegründet, ohne Schullokal und ohne geeigneten Lehrer. Nur knapp fanden sich genügend Schüler um überhaupt starten zu können. Erst mit der Anstellung Johann Caspar Siebers 1850, der die nächsten 20 Jahre in Uster als Sekundarlehrer tätig war, konnte sich die Sekundarschule konsolidieren. Ein festes Sekundarschulhaus aber wurde erst 1895 an der Freiestrasse 20 eröffnet. Davor musste die Schule ihr Lokal immer wieder wechseln.

Heute besitzt Uster eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen. Neben Primar- und Sekundarschule die Kantonsschule Uster (Gymnasium), wenn auch noch im Provisorium, sowie die Berufsfachschule Uster BFSU, die Japanische Schule und die Höhere Fachschule Uster HFU.