NEOPHYTEN WEITERHIN EIN PROBLEM – HEUTE: DAS SCHMALBLÄTTRIGE GREISKRAUT ODER KREUZKRAUT

25. Juli 2016
Die Stadt Uster informiert mit Beiträgen in loser Folge über die Neophyten-Problematik und stellt die wichtigsten Neophyten-Arten vor. Damit soll die Bevölkerung auf das Problem aufmerksam gemacht und motiviert werden, an der Bekämpfung der Neophyten mitzuwirken. Im Zentrum des vorliegenden Artikels steht das Schmalblättrige Greiskraut, auch Kreuzkraut genannt.
Giftiger Randsteinbewohner
Das Greiskraut wurde ungewollt mit dem Handel von Schafwolle aus Südafrika eingeschleppt und breitet sich schnell entlang von Strassen und Bahnlinien aus. So besiedelt die Pflanze bereits auf weiten Strecken die Mittelstreifen der Autobahnen. Da die Pflanze für Vieh und Menschen stark giftig ist, muss verhindert werden, dass die Pflanze sich auf Wiesen und Weiden ausbreiten kann. Auf der Weide meidet das Vieh das Greiskraut zwar, im Heu oder Silagefutter aber erkennen die Tiere die Pflanze nicht und fressen sie mit. Deswegen kann es zu schweren bis hin zu tödlichen Leberschäden kommen. Ferner gelangt der Giftstoff in die Milch, was auch die Gesundheit des Menschen gefährdet.

So ist das Schmalblättrige Greiskraut zu erkennen
Das Schmalblättrige Greiskraut blüht ausdauernd von Juni in den Winter. Die ausgewachsene Pflanze ist im unteren Teil verholzt, stark verzweigt (buschiges Aussehen) und wird bis 60 cm hoch. Anhand der meist reichlich vorhandenen gelben Blüten und der langen, sehr schmalen, einnervigen Blätter, die wenige, sehr kleine Zähne aufweisen, ist die Pflanze relativ leicht zu erkennen und von anderen Korbblütlern mit zwar ähnlichen Blüten, aber anderen Blättern zu unterscheiden. Kleinere und nicht blühende Exemplare werden allerdings oft übersehen.

Brach- und Randflächen regelmässig kontrollieren
Als Pionier siedelt sich das Schmalblättrige Greiskraut gerne an offenen, meist gestörten Stellen im Siedlungsraum und entlang von Verkehrswegen an, wobei es sich als sehr trockenheits-, hitze- und salzresistent erweist. Strassenränder, Park- und Lagerplätze, Flachdächer, Kiesplätze sowie offene Stellen (Ruderalflächen) sollten daher regelmässig kontrolliert werden. Die Pflanzen können mit der Wurzel ausgerissen und im Kehricht oder der Grünabfuhr entsorgt werden. In den folgenden Jahren sollten Nachkontrollen im Umkreis von rund 100 m um die Fundorte erfolgen. Die Pflanzen sind im Kanton Zürich melde- und bekämpfungspflichtig. Jegliche Vorkommen müssen daher unbedingt der Gemeindebehörde gemeldet werden. Greiskraut-Kontaktperson in Uster ist Peter Padrutt, Telefon 044 944 72 76.

Das Greiskraut steht am Anfang seiner Ausbreitung. Eine konsequente Bekämpfung könnte die weitere Ausbreitung dieses Neophyts verhindern.

Weitere Informationen zum Schmalblättrigen Greiskraut sind zu finden unter
https://www.infoflora.ch/de/flora/neophyten/listen-und-infoblätter.html
Dort gibt es ausführliche Artportraits zu den gelisteten invasiven Neophyten in der Schweiz.
Schmalblättriges Greiskraut