Eröffnung der neuen Kläranlage von Uster

1956
Der natürliche Abwasserkanal Usters war seit Jahrhunderten der Aabach. Mit der zunehmenden Bevölkerungszahl wurde der Umgang mit Abfall, Schmutz und Fakalien zu einem massiven Problem. Epidemien wie Pest und Cholera zeugen in Uster davon. Im 19. Jahrhundert hatte man die Zusammenhänge von Hygiene und Gesundheit weitgehend erkannt und handelte entsprechend. Zunächst wurden die Hausabfälle und Fäkalien in Sickergruben gesammelt und von Zeit zu Zeit entleert und auf Halden entsorgt.

In den 1870er 1880er Jahren wurde das Ustermer Abwassersystem gebaut, zusammen mit der Trinkwasserversorgung. Die Leitungen endeten bequemerweise alle im Aabach, bzw. dem Fabrikkanal. Ungeklärt landete alles im Greifensee. Die Probleme dieses Systems zeigten sich bald: die Gewässer begannen besonders im Sommer zu stinken, so dass bereits in den 1920er Jahren über die Notwendigkeit einer Kläranlage diskutiert wurde. Ein grosses Fischsterben im Greifensee machte allen die Dringlichkeit klar. Aufgrund des Krieges und verschiedenen Anpassungen an der geforderten Kapazität, verzögerte sich der Bau um Jahre. Erst am 8. Oktober 1956 wurde die Kläranlage ARA im Jungholz eröffnet.