Uster schliesst Rechnung 2020 mit Aufwandüberschuss ab

14. April 2021
Die Rechnung 2020 der Stadt Uster weist einen Aufwandüberschuss von 5,6 Millionen Franken aus. Budgetiert waren ursprünglich ein Minus von 3,1 Mio. Franken und zusätzlich mit dem Nachtragskredit weitere 5,9 Millionen Franken, insgesamt also rund 9 Mio. Franken. Somit fällt der Abschluss 2020 um 3,4 Mio. Franken besser aus als das Budget inklusive Nachtragskredit. Der Nachtragskredit wurde vom Parlament im Hinblick auf die finanziellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie verabschiedet. Das tiefere kantonale Mittel führt, gepaart mit der höheren Steuerkraft der Stadt, zu Mindereinnahmen im Ressourcenzuschuss gegenüber dem Budget von 4,9 Mio. Franken.

Das Ergebnis enthält auch die ausserplanmässige Abschreibung der temporären Dreifachturnhalle (2,1 Mio. Franken). Der Personalaufwand schliesst 2,2 Mio. Franken unter Budget (v.a. tiefere Auslastung der Heime), der Sachaufwand 0,3 Mio. Franken über Budget ab. Die Globalkredite der  Verwaltung schliessen gesamthaft – exklusive Abschreibungen – innerhalb des budgetierten Wertes ab.

Erfolgsrechnung

Bei einem Ertrag von 256,9 Millionen Franken und einem Aufwand von 262,4 Millionen Franken weist die Erfolgsrechnung der Stadt Uster für 2020 einen Aufwandüberschuss von 5,6 Millionen Franken aus. Der Fiskalertrag in der Höhe von total 113,5 Millionen Franken ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Millionen Franken gestiegen. Neben den höheren Steuerausscheidungen und den Steuern Vorjahre sind auch die Grundstückgewinnsteuern deutlich über Budget. Die Zunahme bei den Steuern Rechnungsjahr ist auf die natürlichen Personen zurückzuführen. Bei den juristischen Personen hat das Steuersubstrat dagegen gegenüber dem Vorjahr um 16,5 Prozent abgenommen.

Die Globalkredite schliessen gesamthaft mit 141,2 Mio. Franken ab; der bewilligte Globalkredit über alle Geschäftsfelder lag bei 136,8 Mio. Franken. Die Negativabweichung ist auf die Abschreibungen zurückzuführen.

Investitionsrechnung

Die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen liegen mit 31,6 Mio. Franken über dem budgetierten Wert von 29,4 Mio. Franken. Die Realisierungsquote beträgt somit hohe 107,5 Prozent. Sie ist insbesondere auf den Baufortschritt beim Stadthaus West und dem Kunstrasen auf der Sportanlage Buchholz zurückzuführen. Die aus dem Verwaltungsvermögen resultierenden Abschreibungen betragen 20,4 Mio. Franken (Vorjahr 16,8 Mio. Franken). Die Selbstfinanzierung beträgt 15,4 Mio. Franken (Vorjahr 9,8 Mio. Franken).

Bilanz

Das Nettovermögen per Ende 2020 hat abgenommen und beträgt, 17,2 Mio. Franken, was 488 Franken pro Einwohnerin oder Einwohner entspricht (Vorjahr 32,8 Mio. Franken). Das Eigenkapital hat wegen des Defizits ebenfalls abgenommen und beträgt per Ende 2020 323,5 Mio. Franken (Vorjahr 328,4 Mio. Franken).

Die kurz- und langfristigen Schulden betragen per Ende Dezember 2020 165 Millionen Franken (Vorjahr: 175 Mio. Franken). Die langfristigen Schulden haben um 20 Millionen zugenommen. Die kurzfristigen Schulden sind um 30 Millionen niedriger, weil aufgrund der Negativzinsen die liquiden Mittel reduziert werden mussten. Das anhaltend hohe Investitionsvolumen wird jedoch dazu führen, dass die Schulden zukünftig wieder weiter zunehmen werden. Dabei ist einerseits dank der nach wie vor tiefen Zinsen die Aufnahme von zusätzlichen Darlehen derzeit günstig und vertretbar, auf der anderen Seite eine umsichtige Ausgabenpolitik weiterhin notwendig, denn Schulden müssen wieder zurückbezahlt werden.

Politische Würdigung

Das vorliegende negative Ergebnis enthält Mindereinnahmen und Mehraufwendungen im Zusammenhang mit der Pandemie sowie ausserordentliche Abschreibungen. Neben Mindereinnahmen aufgrund behördlicher Schliessungen oder Auflagen (Stadthofsaal, Hallenbad, Tagesstrukturen, Heime, etc.) sind im vorliegenden Jahresergebnis auch zusätzliche Aufwendungen in der Reinigung und Aufwendungen für die Informatik-Infrastruktur sowie die Abgrenzung für den voraussichtlichen zusätzlichen Defizitbeitrag an den Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) von 0,4 Mio. Franken enthalten. «Trotz der genannten Faktoren», so Finanzvorstand Cla Famos, «konnten die Globalkredite exklusive Abschreibungen eingehalten werden».

Im 1. Quartal 2020 operierte die Stadt ausserdem mit einem Notbudget, weil der Bezirksrat im Dezember 2019 das Budget des Gemeinderates wegen Verstössen gegen gesetzliche Vorschriften aufgehoben hatte.

«Nach wie vor bestehen grosse Unsicherheiten und Risiken für die Wirtschaft. Erste Anzeichen lassen hoffen, dass die Impfungen die gewünschte Wirkung erzielen, so dass in naher Zukunft die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gelockert werden können. Wie sich die Steuereinnahmen effektiv entwickeln werden, ist aktuell noch unklar» meint Finanzvorstand Cla Famos. «Eine umsichtige Ausgabenpolitik ist deshalb weiterhin notwendig», so Famos.

Der Stadtrat wird sich auch in den nächsten Jahren für die Balance von gesunden Finanzen und guten städtischen Angeboten einsetzen.

Eingangsstele Freiestrasse 2 (Abteilung Finanzen)

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