Knisternd und hochexplosiv: das Zeughaus in neuer Funktion

26. September 2006
Am Freitagmorgen, 6. Oktober um 10 Uhr öffnet das Café Roulotte mit Moccaduft und Zirkusluft. Am Sonntag, 8. Oktober um 23 Uhr zünden Leto und Claudia das Schluss-Freudenfeuer. Dazwischen liegen drei Tage Kunst und Kultur der nicht ganz alltäglichen Sorte.
Die Stadt hatte eine glückliche Hand, als sie die beiden Künstler, den Grafiker Robert Hess und den Bildhauer Andri Köfer damit betraute, einen Event zu organisieren, welcher der Ustermer Bevölkerung vor Augen führt, wie ein Teil des alten Zeughauses samt Umschwung zu künstlerischem Leben erweckt werden kann.

Das Zeughaus lebt

Die Preisträger des letztjährigen Kulturförderpreises haben sich schwer ins Zeug gelegt und ein Non-Stop-Mega-Programm auf die Beine gestellt, das es nicht leicht macht, einzelne Highlights herauszuheben; so voll ist das Programm von spannenden, originellen, extravaganten Aktivitäten und Darbietungen zu Film und Video, Musik, Tanz, Theater und Literatur. Nur gut, dass die Aktionen teilweise mehrmals innerhalb des Wochenendes stattfinden und man so die Chance hat, alles mitzuerleben, was einen interessiert! Viertelstundengeschnitzte Prosa zum Beispiel, die Musikperformance Taktlos!,Taktvoll!, filmisches Kurzfutter, den Tanzkanister und die Tango-Sequenzen vom Samstagabend, Walrossrock in Walnusshosen, Bewegaphon, Lottrio, das Frühaufsteher-Extrakonzert, und so weiter und so fort.

Und damit niemand den knisternden bis hochexplosiven Kunstkanister zu verlassen braucht, sorgen al gusto!, die Container Bar und Meia’s Vollmondbar für Essen und Getränke. Vorgesehen sind zudem Salutschüsse und Spatz der Kompanie 1861 und Kochimprovisationen aus mitgebrachten Zutaten.

Die Orte des Geschehens weisen auf die alte und die neue Funktion des Zeughauses hin: Munitionsdepot, Dachstockbühne, unter den Platanen, Lounge und Kunstsalon.

Zwischennutzung – was ist möglich?

Noch ist die Nutzung des vom Bund aufgegebenen Zeughauses in Uster nicht definiert. Vorschläge, Ideen, Bedürfnisse sind vorhanden; was möglich und sinnvoll ist, wird noch Gegenstand eingehender Überlegungen und Diskussionen sein. Einen hochkarätigen Input dazu geben Thomas Sevcik am Sonntag um 16 Uhr mit seinem Vortrag «Kulturblüten in der suburbanen Wüste. Neue Ideen und Strategien zur zukünftigen kulturellen Erfolgsgeschichte von Suburbia» und ein anschliessendes Podiumsgespräch unter anderem mit Andreas Heer, Qtopia, dem Architekten Martin Eicher und Stadtpräsident Martin Bornhauser zum Thema «Zwischennutzung». Es moderiert Heinz Girschweiler, der künftige Chefredaktor der neuen Tages-Anzeiger Regionalredaktion. Eingeführt wird die politische Veranstaltung von Stadtpräsident Martin Bornhauser. Nils van der Waerden umrahmt sie mit bissigen politischen Liedern.

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