Wie weiter mit den Zeughausarealen in Uster?

23. März 2005
Die Zeughausareale an der Zürich- und Winikerstrasse in Uster haben bekanntlich ausgedient. Der Bund will sie bis 2007 liquidieren. Es stellen sich nun für Uster Fragen zum weiteren Vorgehen. Bereits sind beim Stadtrat mehrere Umnutzungsideen eingereicht worden. Sie sind eingeladen, am 9. April am Stadtentwicklungsgespräch teilzunehmen.
Die Armeereform XXI hat’s möglich gemacht: Der Bund liquidiert die Zeughäuser in Uster bis im Jahr 2007. Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) gibt sie zum Verkauf frei. Die Areale an der Zürichstrasse und beim Sportzentrum Buchholz bedeuten indes für die Bezirkshauptstadt eine grosse städtebauliche Herausforderung. Die Ideen für Umnutzungsmöglichkeiten sind breit gefächert; entsprechend sind beim Stadtrat auch schon die unterschiedlichsten Vorstellungen geäussert worden.

Fallbeispiele

Welche Bedeutung stillgelegte Militärareale für eine Stadt erlangen können, zeigen drei Beispiele.

Die Stadt Winterthur hat über ein grösseres zusammenhängendes Gebiet, in welchem das Zeughausareal liegt, Entwicklungsszenarien erarbeitet und in einem zweiten Schritt ein Leitbild erstellt. Neben Freizeiteinrichtungen ist «Wohnen am Fluss» die Vision.

Auch die Flugplatzgemeinden Dübendorf, Wangen-Brüttisellen und Volketswil möchten die Entwicklung des Militärflugplatzes nicht allein dem Bund und dem Kanton überlassen, sondern aktiv mitgestalten und ihre Vorstellungen frühzeitig einbringen.

Dass ein Kauf von Zeughäusern durch die Standortgemeinde einen Gewinn bedeuten kann, zeigt Rapperswil. 1999 stimmte die Bürgerversammlung einer Handänderung für das stillgelegte Zeughausareals zu und genehmigte einen Kredit von neun Millionen Franken für den Kauf. Das Schutzobjekt wurde einer Eigentümergemeinschaft übertragen, die anderen Bauten an Gewerbetreibende vermietet. Die aufgebrachten Kosten der Stadt sind heute durch die Mieterträge gedeckt.

Was man wissen sollte

Der Gemeinderat trat 1937 der Schweizerischen Eidgenossenschaft die vier Grundstücke ohne weitere Gegenleistungen unentgeltlich ab. Eine Volksabstimmung hatte am 10. Januar 1937 das Geschenk ans Militär gutgeheissen. Der neue Mobilmachungsplatz brachte in der Folge jahrzehntelang Aufträge für das örtliche Gewerbe und Umsatzsteigerungen im Gastgewerbe.

Neben dem Zeughaus im Zentrum von Uster stehen drei weitere Liegenschaften beim Sportzentrum Buchholz zur Diskussion. Alle Grundstücke liegen in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Gemäss Planungs- und Baugesetz des Kantons Zürich können dieser Zone Grundstücke zugewiesen werden, die von ihren Eigentümern zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben benötigt werden. Als öffentlich gilt z. B. auch der Bau von Alterswohnungen.

Besichtigung, Diskussion, Ideensammlung

Nachdem der Stadtrat von den definitiven Liquidationsabsichten des VBS erfahren hatte, traf sich Ende 2004 eine Stadtratsdelegation mit der Armasuisse, welche vom VBS mit der Verkaufsabwicklung beauftragt ist. Der Bund strebt eine bestmögliche Wertschöpfung an. Als Käufer wird neben der Stadt Uster auch der Kanton in Betracht gezogen.

Zur künftigen Nutzung sind bisher verschiedenste Vorschläge gemacht worden, unter anderem:
  • Standort für hochwertigen Wohnungsbau
  • Alterswohnungen
  • Neues Schulhaus
  • Parkanlage
  • Kletterhalle
  • Fitnesszentrum
  • Privater Werkhof
  • Alternativstandort zur Püntwiese für die Durchführung von Grossveranstaltungen.
  • Erhaltung des bestehenden «Militärmuseums»
  • Hotel
  • Kulturelle Angebote für Jugendliche
Die Wunschliste ist also bereits heute umfangreich, die finanziellen Möglichkeiten der Stadt sind jedoch begrenzt.

Der Stadtrat will bei den Nutzungsüberlegungen die Bevölkerung, die Behörden und weitere Interessentinnen und Interessenten einbeziehen. An einem öffentlichen Stadtentwicklungsgespräch sollen Ideen gesammelt und gebündelt werden, um das weitere Vorgehen breit abzustützen.

Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, am Samstag, 9. April, im Zeughausareal aktiv teilzunehmen und Vorschläge und Entwicklungsideen einzubringen. Man besammelt sich um 8.00 Uhr unmittelbar auf dem Zeughausareal. Nach einer Besichtigungstour durch die Liegenschaften im Zentrum und an der Winikerstrasse können die Teilnehmenden in Gruppen diskutieren. Folgende Gruppierungen werden gebildet:
  • Bevölkerung allgemein, Anwohnerschaft, Interessentinnen und Interessenten
  • Gemeinderat
  • Stadtrat, Schulen und weitere Behörden
  • Stadtverwaltung und beratende Kommissionen
  • Vereine und weitere Nutzniessende
  • Investorinnen, Investoren, Standortmarketing, Wirtschaftsforum, Gewerbeverband, Architektinnen, Architekten
Die Zuteilung zu den Gruppen erfolgt nach der Besichtigungsfahrt. Zum Abschluss wartet ein kleiner Apéro.

Schon heute können Ideen und Vorschläge schriftlich eingereicht werden, und zwar an die Abteilung Raumordnung, Oberlandstrasse 78, 8610 Uster, oder per E-Mail: raumordnung@stadt-uster.ch.

Zugehörige Objekte