Drogen

Legale und illegale Drogen

Drogen sind Substanzen, die über das zentrale Nervensystem in die natürlichen Abläufe des Körpers eingreifen, Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen beeinflussen und eine Abhängigkeit zur Folge haben können.


Viele Menschen denken bei Drogen zunächst nur an die illegalen wie Haschisch, Heroin, Kokain oder Ecstasy. Doch das Spektrum der Drogen ist breit gefächert – auch die legalen Drogen Nikotin, Alkohol und Medikamente zählen dazu. Der Gebrauch dieser Stoffe ist weit verbreitet und wird gesellschaftlich toleriert.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen dem Konsum von legalen und illegalen Drogen: Der frühzeitige Missbrauch von Alkohol, Nikotin und/oder Medikamenten kann den Einstieg in den Konsum illegaler Drogen begünstigen.

Die Schweiz verfolgt in der Drogenpolitik einen erfolgsversprechenden Mittelweg zwischen Repression und Therapie. Der illegale Drogenhandel wird weiterhin mit unvermindertem Einsatz bekämpft. Daneben soll aber den Drogenabhängigen die Möglichkeit offen stehen, dem Drogenelend unter ärztlicher Aufsicht zu entkommen und unter menschenwürdigen Bedingungen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erreichen.


Suchtmittel Droge? Nein Danke!

Es gibt keinen Drogenkonsum ohne Risiko.

Cannabisprodukte Haschisch und Marihuana
Die indische Hanfpflanze Cannabis sativa wird zu verschiedenen Drogen verarbeitet. Aus dem dunkelfarbenen Harz der Pflanze gewinnt man «Haschisch», die getrockneten Pflanzenteile ergeben «Marihuana».

Heute wird viel über die Schädlichkeit der Cannabisstoffe diskutiert. Je häufiger und regelmässiger diese Rauschmittel konsumiert werden, desto grösser wird auch das Gesundheitsrisiko. Obgleich Haschisch und Marihuana keine körperliche Abhängigkeit hervorrufen, wird ihre gesundheitsschädigende Wirkung bei Heranwachsenden von Fachleuten immer wieder betont. Haschisch kann leicht zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Konzentrationsstörungen und Leistungsabfall sind dann meist die Folgen.

Opiate und Heroin
Opiate werden aus dem Saft der Fruchtkapsel des Schlafmohns gewonnen. Der eingetrocknete Milchsaft der noch unreifen Fruchtkapsel wird Roh-Opium genannt.
Heroin ist ein illegal hergestelltes Derivat des Morphiums. Das weisse bis bräunlich kristalline Heroin wird in mehreren Schritten aus Opium bzw. Morphin gewonnen.
Der Konsum von Opiaten und ihren Derivaten ist gefährlich, denn er führt rasch zu schwerer seelischer Abhängigkeit. Daneben kann der Konsum dieser Drogen gesundheitliche Schäden hervorrufen.

Der Konsum von Heroin führt zu stärkster Suchtsteigerung. Der Körper gewöhnt sich sehr rasch an Heroin. Die Dosis muss regelmässig erhöht werden, damit eine Wirkung überhaupt noch eintritt. Eine zusätzliche Gefahr entsteht, wenn Heroin mit anderen Substanzen verunreinigt oder «gestreckt» wird. Eine Überdosis an Heroin kann zu schweren Vergiftungen, gar zum Tod, führen.

Kokain und Crack
Kokain ist ein Extrakt, das aus den Blättern des Kokastrauches gewonnen wird. Das chemisch zubereitete, weisse Pulver wirkt als Aufputschmittel und löst euphorische Gemütszustände aus. Crack und Freebase sind chemische Derivate des Kokains.

Regelmässiger Konsum von Kokain führt zu starker Abhängigkeit und kann seelische Störungen wie Verfolgungswahn oder gewalttätige Erregungszustände zur Folge haben. Ein Chronischer Gebrauch hat tiefe Depressionen und Abmagerung bis zum körperlichen Zerfall zur Folge. Die Wirkung von Crack ist noch verheerender als die von Kokain. In kürzerster Frist kann starke Abhängigkeit entstehen. Paranoide und schizoide Gemütszustände können auftreten. Eine Überdosis kann Atemlähmung oder gar einen Herzstillstand zur Folge haben.

Synthetische Drogen
Synthetische Drogen sind rein chemische Produkte. Bei Ihrer Gewinnung wird die chemische Zusammensetzung eines Ausgangsstoffes verändert bzw. ohne natürliche Grundlage eine neue Droge entworfen (designed). Amphetamine (Speed) sind gesundheitsschädigende und heimtückisch wirkende Aufputschmittel. Sie werden vielfach zur Leistungssteigerung missbraucht und bewirken rasch starke Abhängigkeit.

LSD wirkt halluzinativ, erzeugt starke Bewusstseins- und Wahrnehmungsveränderungen, führt rasch zu Abhängigkeit und kann bei regelmässigem Konsum bleibende gesundheitliche Schäden anrichten. Designerdrogen entstehen oft zufällig und bestehen aus chemischen Substanzen, deren Wirkung auf den Organismus und die Gesundheit unberechenbar ist. Das Schlimmste dabei ist, dass Designerdrogen die Hilfe eines Arztes im Notfall erschweren können. Denn der Arzt braucht Angaben über die eingenommenen Substanzen, um eine genaue Diagnose stellen zu können.

Ecstasy
Ecstasy – auch XTC genannt – gehört zu den bekanntesten Drogen und wird in illegalen Labors chemisch hergestellt.

Ecstasy ist eine Psychodroge, die zwar nicht so starke Verzerrungen der Wahrnehmung herbeiführt wie das halluzinativ wirkende LSD, aber Übersteigerung der seelischen Prozesse auslöst. Durch den Konsum von Ecstasy und stundenlanges Tanzen besteht die Gefahr, dass wegen der aufputschenden Wirkung der Droge die Signale des Körpers nicht mehr beachtet werden. Dies kann zu Erschöpfung, Flüssigkeitsverlust oder zu einem Kreislaufkollaps führen.


Umgang mit der Sucht

Miteinander reden
Sich Zeit für Diskussionen nehmen – auch über scheinbar belanglose und alltägliche Probleme. Für Heranwachsende können sie von grosser Wichtigkeit sein. Ein ausgewogenes Familienleben, eine kameradschaftlich-vertraute Beziehung zwischen Erwachsenen und Jugendlichen und die Akzeptanz als gleichwertige Partner im Elternhaus, am Arbeitsplatz und in der Schule, sind der beste Schutz vor Drogen.

Die ersten Anzeichen erkennen
Erste Anzeichen für einen vorausgegangenen, allenfalls schon länger anhaltenden, Drogenkonsum können sein:
  • Plötzliche Änderungen gewohnter Verhaltensweisen,
  • wesentlich schlechtere Schulnoten ohne erkennbare andere Gründe,
  • häufiges Fernbleiben von Schule oder Lehrstelle,
  • auffallende Unordnung,
  • Vernachlässigung der körperlichen Hygiene und eine gewisse Schlampigkeit in der äusseren Erscheinung,
  • völlige Teilnahms- und Interesselosigkeit, gepaart mit einer starken Reizbarkeit, die bis zur Aggressivität gehen kann,
  • Misstrauen gegenüber allem und jedem,
  • erhöhter Geldbedarf, der oft mit dem Verkauf persönlicher Gegenstände oder gar mit dem Diebstahl von Geld und verkäuflichen Wertgegenständen gedeckt wird,
  • süsslich-schwerer Geruch in einem Raum kann darauf schliessen lassen, dass Haschisch geraucht wurde,
  • das Auffinden eines angeschwärzten Löffels, einer zu einem Briefchen gefaltete Stanniolfolie oder gar einer Injektionsspritze.

Grundsätzlich sind alle gefährdet
Besonders anfällig sind aber psychisch noch ungefestigte Jugendliche, die sich ausgestossen und einsam fühlen. Sie entwickeln rasch Minderwertigkeitskomplexe.

Wer das Glück in den Drogen sucht, täuscht sich selbst
Jugendliche mit gestörtem Selbstwertgefühl geraten eher in den Teufelskreis der Drogensucht, denn wer sich von nahestehenden Bezugspersonen zu wenig geliebt fühlt oder gar ständig von ihnen verletzt wird, sucht Zuflucht im Entspannungs- und Glücksgefühl, das Drogen anfänglich vermitteln.

Mit «Neinsagen» beginnt der Widerstand gegen Drogen
Die Drogenprävention wirkt dann am besten, wenn Erwachsene den Jugendlichen echte Aufmerksamteit schenken, ihr Selbstwertgefühl stärken und ihre Willenskraft fördern. Jemand, der weiss, was er will und der nein sagen kann, ist widerstandsfähiger gegen Drogen und Sucht.

Wer hilft?
Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass Ihr Kind oder eine Ihnen nahestehende Person Kontakt mit Drogen hat, verhalten Sie sich wie folgt:
  • Reagieren Sie nicht mit Panik.
  • Stossen Sie den jungen Menschen, der sich ohnehin in einer schwierigen und für ihn nicht mehr überschaubaren Lage befindet, nicht durch falsche, wenn auch gut gemeinte und verständliche Reaktionen vor den Kopf.
  • Warten Sie aber auch nicht zu und glauben Sie vor allem nicht den hinhaltenden Versprechungen von Drogenabhängigen, sie würden mit dem
Drogenkonsum aufhören oder von sich aus eine Beratungsstelle aufsuchen. Sie werden es nicht tun!

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