VZO-LINIE 812 UND BUS-ERSCHLIESSUNG BUCHHOLZ SOLLEN VERBESSERT WERDEN

13. Juli 2016
Die Fahrversuche mit der VZO-Buslinie 812 vom Frühling 2016 sind insofern gescheitert, als das Ziel einer markanten Verbesserung der Fahrplansicherheit nicht erreicht werden konnte. Die knappe Fahrzeit auf diesem Rundkurs innerhalb der Stadt Uster bleibt vorderhand weiter bestehen. Stadt und Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) arbeiten weiterhin an einer Lösung. Wie diese aussehen wird, ist noch unklar. Alle Beteiligten arbeiten aber zielstrebig auf eine Verbesserung hin.
Die Buslinie 812 verkehrt als Rundkurs innerhalb der Stadt Uster und bindet etwa das Spital, das Schulhaus Weidli sowie das Quartier Hegetsberg an den Bahnhof Uster an. Da die Buslinie 812 grundsätzlich verspätet am Bushof Uster eintrifft, können die Anschlüsse an die übrigen Buslinien nicht garantiert werden. Als Notlösung verknüpften die VZO seit dem Dezember 2013 die Linie 812 mit der Linie 817. Der Bus verkehrt nach seiner Fahrt auf der Linie 812 weiter auf der Linie 817 an den Greifensee. Infolge einer Standzeit am See kann die eingefahrene Verspätung auf der Linie 812 dort wieder egalisiert werden. Grosser Nachteil dieser Einrichtung ist jedoch, dass der Bus auf der Linie 817 oft mehrere Minuten verspätet ab dem Bahnhof Uster abfährt. Alle Reisenden, die von der S-Bahn auf den Bus 817 umsteigen, sind mit Wartezeiten am Bushof konfrontiert.

Aus all diesen Gründen hat die VZO im Frühling 2016 während vier Wochen Fahrversuche durchgeführt. Einerseits sollen die Busanschlüsse am Bahnhof Uster grundsätzlich ermöglicht werden, anderseits ist die Verspätung der Abfahrtszeit der Buslinie 817 zu verringern.

Versuche mit zwei Varianten

Als erste Variante wurde die Fahrt ab Haltestelle «Reithalle» via Rehbühlstrasse (anstelle Wermatswilerstrasse) zur Haltestelle «Weidli» geprüft und ab Kreisel Brunnen-/Oberlandstrasse wurde der Bahnhof direkt via Bahnübergang (anstelle Oberland-/Dammstrasse) angefahren. Ziel war es, die Fahrdistanz zeitlich zu verkürzen, was die Aufhebung der Haltestelle «Himmelriich» zur Folge hatte. Für ein Gelingen musste der Bus den Bahnübergang zwingend in offenem Zustand erreichen. Laut VZO war dies nicht möglich, ohne die Haltestelle «Himmelriich» aufzuheben .

In der zweiten  Variante wurde nur die Fahrt ab Kreisel Brunnen-/Oberlandstrasse direkt via Bahnübergang (anstelle Oberland-/Dammstrasse) zum Bahnhof Uster geprüft. Hier wurde eine Verkürzung der Fahrdistanz von rund 450 m bezweckt, es waren keine Haltestellen vom Ausfall betroffen.

Die Fahrversuche wurden vom 14. März 2016 bis 10. April 2016 durchgeführt. Das eigentliche Ziel des Fahrversuches – einerseits am Bushof die Anschlüsse an die übrigen Linien herzustellen und andererseits die Abgangsverspätung der Linie 817 zu reduzieren– konnte nicht erreicht werden. So wurde zwar die Abgangsverspätung der Linie 817 reduziert, die Anschlusssicherheit für die Bus-Bus-Umsteiger konnte jedoch nicht erreicht werden. Beide Varianten hätten eine wesentliche Angebotsreduktion zur Folge und sind für die VZO keine tragbaren und anzustrebenden Lösungen. Die Abkürzung via Rehbühlstrasse behalten sich die VZO als Notmassnahme während der Hauptverkehrszeit am Abend vor, sollte sich die Situation gegenüber heute noch verschärfen.

Der Stadtrat hat entschieden, die beiden getesteten Varianten nicht umzusetzen. Dabei stützt er sich auf den VZO-Bericht zur Auswertung des Fahrversuches.

Bei der Abteilung Bau gingen während der beiden Fahrversuche verschiedene Reaktionen ein. Die Probleme mit den Anschlüssen sowie die Wartezeiten am Bushof sollen auf andere Weise gelöst werden, wurde vielfach verlangt.  Eine Anpassung der Linienführung 812 ist aber nach Einschätzung von VZO und Stadt Uster zwingend zu suchen und umzusetzen. Es ist davon auszugehen, dass die Buslinie 812 kurz- oder mittelfristig angepasst werden muss. Dies umso mehr, als mit der Einführung der Tempo-30-Zone die Fahrzeit für die Linie 812 auf der Bordackerstrasse und auf dem Talweg zusätzlich verlängert wird.

Mögliche Lösung durch neue Situation im Buchholz

Das Ziel, die betroffenen Buslinien künftig zuverlässiger nach Fahrplan bedienen zu können, kann möglicherweise im Zusammenhang mit einem parlamentarischen Vorstoss erreicht werden: Eine zentrale Rolle spielt hier die anfangs Jahr eingereichte Leistungsmotion Nr. 557 der Stadtparlamentarierin Ursula Räuftlin betreffend «Verbesserung der Erreichbarkeit der Sportanlage Buchholz mittels öffentlicher Verkehrsmittel».

Diese Leistungsmotion will die Distanz zu den Haltestellen verkleinern und eine Verdichtung des Fahrplanes erreichen. Die Haltestelle Sportzentrum wird derzeit durch die Postauto-Linien 827 und 830 dreimal pro Stunde bedient.

Das Ziel einer Fahrplanverdichtung kann grundsätzlich mit einer direkten Linie Bahnhof –Sportanlage Buchholz umgesetzt werden. Gleichzeitig würde diese neue, zusätzliche Linie die Chance bieten, die Probleme der Buslinie 812 zu lösen.

Für das weitere Vorgehen braucht es ein ÖV-Variantenstudium zur Verbesserung der örtlichen und zeitlichen Anbindung der Sportanlage Buchholz. Dabei sind die bestehenden Linien 812, 827 und 830 in die Überlegungen miteinzubeziehen.

Die Stadt Uster prüft in enger Zusammenarbeit mit den VZO neue Lösungen, bei denen sich die bestehenden zeitlichen Probleme der Buslinie 812 sowie die Umsetzung der Leistungsmotion Nr.  557 vereinbaren lassen. Der Stadtrat hat entsprechende planerische Abklärungen in Auftrag gegeben. Sobald konkrete Lösungsvorschläge bestehen, werden diese wiederum kommuniziert.