Stadtraum Uster 2035: Lebensqualität stärken und wertvolle Strukturen erhalten

7. Mai 2018
Im Projekt «Stadtraum Uster 2035» hat Ende März 2018 der zweite grosse Echoraum stattgefunden. Rund 55 Vertreterinnen und Vertreter des Parlaments und zahlreiche Interessengruppen haben diskutiert, wie sich Uster in den Bereichen Verkehr, Stadtzentrum, Wohnen und Arbeiten sowie Freiraum entwickeln soll. Der konstruktive Workshop zeigte, dass von allen Seiten eine nachhaltige Entwicklung der Stadt gewünscht wird, die grossen Wert auf die Stärkung der Lebensqualität und den Erhalt wertvoller Strukturen legt.
Die Stadt Uster erarbeitet bis 2019 ein neues Stadtentwicklungskonzept, welches die Grundlage für die bauliche Entwicklung für die nächsten zwei Jahrzehnte darstellen wird. Zur breiten Abstützung des Konzepts in der Bevölkerung werden mehrere Veranstaltungen in sogenannten Echoräumen durchgeführt. Ende März 2018 fand der zweite grosse Echoraum zu diesem Projekt statt. Grundlage der Veranstaltung bildeten erste Strategien und Ansätze für die räumliche Entwicklung von Uster, die von den beauftragten Planungsbüros erarbeitet wurden. Diese wurden in thematischen Fokusgruppen vertieft diskutiert. Im Laufe des rund sechsstündigen Workshops zeigte sich, dass sich die Teilnehmenden in Bezug auf die Entwicklung der Stadt Uster einig sind: Uster soll sowohl als Wohn- wie auch als Arbeitsort bewusst und nachhaltig wachsen. In der Entwicklung der Siedlungs-, Verkehrs- sowie Frei- und Erholungsräume soll Lebensqualität oberste Priorität haben. Hierfür soll die Nutzung dieser verschiedenen Räume besser strukturiert werden.

Im Folgenden werden die wichtigsten Resultate des Workshops geschildert. In den kommenden Wochen wird der Stadtrat detaillierter über die diskutierten Entwicklungsansätze berichten.

Stärkung von ÖV, Fuss- und Veloverkehr
Die Strassen in Uster stossen an ihre Kapazitätsgrenzen. Im Echoraum wurde der Ansatz unterstützt, den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr in der ganzen Stadt, insbesondere aber im Zentrum, zu stärken. Damit soll der durch das Stadtwachstum entstehende Druck auf das Strassennetz minimal gehalten werden. Auch können stark belastete Strassenachsen aufgewertet und langfristig eine stadtgerechte Mobilität sichergestellt werden. Wichtig sei es, die Verkehrssicherheit und die Aufenthaltsqualität zu optimieren. Es ist zu prüfen, ob einzelne Strassen vollständig vom motorisierten Individualverkehr entlastet werden können.

Verdichtung und attraktive Gestaltung des Aussenraums im Stadtzentrum
Ziel der Entwicklungen im Zentrum ist die Belebung des Stadtkerns. Dafür muss eine gewisse Angebotsdichte geschaffen sowie der Aussenraum attraktiver gestaltet werden. Mit rund 35 000 Einwohnerinnen und Einwohnern verfügt Uster auch unter Berücksichtigung seiner Funktion als regionales Zentrum allerdings über ein begrenztes Nachfragepotenzial nach Konsum- und Kulturangeboten. Aus diesem Grund soll die Verdichtung auf das Gebiet südlich des Bahnhofs fokussiert werden. Längerfristig, das heisst nach dem Jahr 2035, ist auch nördlich der Geleise eine solche Entwicklung denkbar. Auch dort soll der Aussenbereich qualitativ aufgewertet werden.

Gezielte Entwicklung von Wohn- und Arbeitsflächen in bestehenden Strukturen
Flächen für neue Wohnangebote sollen in Uster vor allem durch eine Innenentwicklung und nicht durch die Bebauung von freien Flächen geschaffen werden. Hierfür sollen Flächen genutzt werden, die sich für eine Entwicklung anbieten, wie zum Beispiel Quartiere mit renovationsbedürftiger Bausubstanz sowie gut erschlossene Standorte. Die Teilnehmenden des Echoraums sind sich einig, dass in Uster Wohnraum in allen Preissegmenten zu erstellen ist. Wie dies umgesetzt werden soll, ist Teil des laufenden Planungsprozesses. Uster soll weiterhin auch als Arbeitsplatzstandort gestärkt werden. Hierfür braucht es geeignete räumliche Voraussetzungen für gemischte Nutzungsmöglichkeiten von Liegenschaften.

Stärkung der Räume für Erholung, Freizeit und Naturschutz
Bevölkerungswachstum bedeutet mehr Druck auf die Natur- und Landschaftsräume. Das Projekt «Stadtraum Uster 2035» verfolgt die Strategie, Freizeit- und Erholungsnutzungen in bestimmten Gebieten zu bündeln und auszubauen, um andere Flächen von hohem ökologischem Wert langfristig zu schonen. Nutzungskonflikte sollen durch gezielte Verbesserungen vermieden werden. So ist beispielsweise zu prüfen, wie im Erholungsraum Greifensee der Velo- und Fussverkehr entflechtet werden kann.

Die nächsten Schritte
Bis Ende Jahr erarbeiten die Planungsteams unter Einbezug der vorliegenden Workshop-Ergebnisse einen Konzeptentwurf. In den kleinen Echoräumen, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderats, werden die Zwischenstände thematisch diskutiert und diese Rückmeldungen in die Planung integriert. Ende Januar 2019 steht der letzte grosse Echoraum an. Das bis dahin überarbeitete Stadtentwicklungskonzept wird dort zur Diskussion gestellt.

Stadtraum Uster 2035 – Die Stadt Uster revidiert ihre Ortsplanung
Im Rahmen des Projekts «Stadtraum Uster 2035» revidiert die Stadt Uster ihre Ortsplanung. Damit wird die bauliche Entwicklung von Uster für die nächsten rund 20 Jahre festgelegt. In einer ersten Phase wird ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet. Darauf aufbauend wird bis in rund sechs Jahren die kommunale Richtplanung und die Nutzungsplanung überarbeitet. Jede der drei Phasen dauert voraussichtlich zwei bis drei Jahre. Ein wichtiges Ziel der Ortsplanungsrevision von Uster ist deren breite Abstützung in der Bevölkerung. Dazu wurden unter anderem zwei Echoräume eingerichtet, in welchen die Bevölkerung wie auch Interessensorganisationen ihre Bedürfnisse einbringen können. Der grosse Echoraum setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Parlaments zusammen. Im kleinen Echoraum nehmen Vertretende von Vereinen, Verbänden und Organisationen der Bereiche Bildung, Gesundheit, Sport, Städtebau, Naturschutz und Kultur Einsitz.

Hier ist ein Dossier mit ausführlichen Informationen zum Projekt «Stadtraum Uster 2035» eingerichtet.
Zweiter Echoraum-Anlass Stadtraum 2035
Rund 55 Vertreterinnen und Vertreter der Bevölkerung nahmen am zweiten grossen Echoraum des Projekts «Stadtraum Uster 2035» teil.

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