Revision der Ortsplanung: Das erste Wort hat die Bevölkerung

11. Juli 2017
Im Rahmen des Projekts «Stadtraum Uster 2035» wurde eine breit angelegte Bevölkerungsbefragung durchgeführt, deren Resultate in die neue Ortsplanung einfliessen. Die Befragung zeigt, welche räumlichen Qualitäten die Bevölkerung an der Stadt Uster schätzt. Als negativ empfindet sie das fehlende Stadtzentrum sowie die Verkehrslage. Die Befragung war mit über tausend retournierten Fragebogen ausserordentlich erfolgreich.
Unter dem Projektnamen «Stadtraum Uster 2035» überarbeitet die Stadt die Ortsplanung, welche die bauliche Entwicklung von Uster für die nächsten rund 20 Jahre festgelegt. In einem ersten Schritt wurde die Bevölkerung zur gewünschten räumlichen Entwicklung von Uster befragt. Diese bildet einen wichtigen Grundstein zur Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes.

Die Bedürfnisse der Bevölkerung als Basis
Die Ortsplanungsrevision wird die Entwicklung der Stadt Uster und ihrer Aussenwachten nachhaltig prägen. Deshalb ist es wichtig, dass die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen, die hier wohnen, arbeiten, in die Ausbildung gehen oder ihre Freizeit verbringen, in den Planungsprozess einfliessen. Aus diesem Grund wurde das Projekt mit einer breit angelegten, schriftlichen Bevölkerungsbefragung gestartet: Anfang April wurden an 15 Standorten der Stadt Fragbogen verteilt. Ein Fokus wurde auf junge Menschen gelegt, deren Meinung man speziell erfahren wollte. Der Rücklauf der Befragung war ausserordentlich hoch: 1004 Fragebogen konnten ausgewertet werden.

Uster bietet viel räumliche Qualität
Ein wichtiges Resultat der Befragung ist, dass die Stadt für ansässige wie für auswärtige Personen viel räumliche Qualität bietet. Auf die Frage, was Uster von anderen Städten unterscheidet, werden viele positive Aspekte genannt: insbesondere die Nähe zu See und Wald, die dörflichen Qualitäten bei gleichzeitig städtischem Flair, die gute Verkehrslage und die attraktiven Grünflächen in den Siedlungen. Diese Qualitäten gilt es im Rahmen der Stadtentwicklung weiterhin zu pflegen. Als negative Aspekte wurden ein «fehlendes» Stadtzentrum und der Verkehr genannt.

Verkehrliche Massnahmen werden gewünscht
Mit Blick auf den Verkehr werden bessere ÖV-Angebote in die Aussenwachten gewünscht. Für Velofahrende sollen ein durchgängiges Netz und mehr Abstellplätze im öffentlichen Raum geschaffen werden. Viele Befragte bemängelten die Bahnübergänge und Unterführungen, besonders die Fussgängerunterführung Berchtoldstrasse unter dem Nashornkreisel ist wenig beliebt. Unterschiedliche Anspruchsgruppen fordern zudem einen differenzierten Umgang mit Parkplätzen. Vielfach wurde auch der Wunsch nach einer Fussgängerzone im Zentrum geäussert.

Bedürfnis nach grösserem Freizeit-, Sport-, Einkaufs- und Wohnangebot
Junge Personen und Familien wünschen sich mehr Freizeit- und Sportangebote. Die Mehrheit der älteren Personen wünscht sich dagegen ein besseres Kulturangebot. Junge wie auch Ältere sprechen sich für ein attraktives Stadtzentrum und gute Einkaufsmöglichkeiten aus. Rund zwei Drittel der Befragten stimmen der Aussage zu, dass das Nachtleben wichtig für Uster ist und dass es deshalb auch einmal Lärm und Abfall geben darf. Uster soll gute Rahmenbedingungen für Detailhandel und Quartierläden sowie Kultur-, Sport-, Freizeit- und Ausgehangebote schaffen.

Differenzierteres Wohnungsangebot und grösseres Arbeitsangebot
Ein grosses Bedürfnis besteht zudem nach einem grösseren und vor allem differenzierteren Wohnungsangebot für Alleinwohnende, Personen über 50 Jahre, junge Erwachsene und Paare.
Für die zukünftige Entwicklung von Uster als Arbeitsplatzstandort wünschen sich die Befragten ein grösseres und breiteres Angebot an Arbeitsplätzen. Gefragt sind auch vermehrte Freizeitangebote und Verpflegungsmöglichkeiten in Arbeitsplatzgebieten sowie bessere Möglichkeiten für die Kinderbetreuung.

Die Resultate fliessen in ein neues Stadtentwicklungskonzept ein
Basierend auf den Rückmeldungen dieser Befragung und auf dem städtischen Strategiebericht, der die längerfristigen Planungen der verschiedenen Verwaltungsabteilungen fasst, startet nun die Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes. Dieses wird die zahlreichen, teilweise divergierenden Anliegen soweit als möglich in ein räumliches Konzept zusammenfassen und weiterentwickeln. Diese Arbeiten werden von zwei Echoräumen begleitet mit Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderates und repräsentativer Interessengruppen. Die Echoräume stellen sicher, dass auch im weiteren Planungsverlauf Bedürfnisse aus der Bevölkerung einfliessen und wichtige Inhalte breit diskutiert werden können.

Bericht als Download
Der Bericht zur Bevölkerungsbefragung kann in vollem Umfang oder als Kurzfassung gleich hier unten als PDF bezogen werden. Im Verlaufe dieses Sommers wird auf der Website der Stadt Uster ein Dossier mit ausführlichem Informationen zur Ortplanungsrevision eingerichtet.

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