ERFOLGREICHE LANDSCHAFTSENTWICKLUNG

5. Juni 2015
Seit dem Start des Landschaftsentwicklungskonzepts (LEK) Uster im Jahr 2002 sind 13 Jahre ins Land und in die Landwirtschaft gezogen. Eine Zwischenbilanz zeigt: Seit Projektbeginn konnte der Anteil von ökologisch wertvollen Flächen sukzessive gesteigert werden. Die vom Kanton vorgegebenen Flächenzielwerte wurden bei weitem erfüllt. Der Stadtrat Uster hat beschlossen, das Projekt weitere acht Jahre weiterzuführen.
Die Stadt Uster verfügt über eine attraktive, vielfältige Kultur- und Naturlandschaft. Um diese Werte von Uster in ihrer Eigenart, Vielfalt und Schönheit zu erhalten und zu fördern, wurde im Jahr 2002 zusammen mit dem Kanton und den Ustermer Landwirten das Vernetzungsprojekt als Teil des LEK Uster ausgearbeitet. Dabei galt es, die naturnahen Lebensräume wie Blumenwiesen, Buntbrachen, Obstgärten und Hecken gezielt zu bewirtschaften und zu pflegen sowie Neuanlagen zu unterstützten. Ein grosses Augenmerk wurde dabei auf einen naturbezogenen und schonenden Umgang mit vorhandenen Grünkorridoren und Freiräumen gerichtet: Diese sollen, wo möglich, ökologisch und gestalterisch aufgewertet werden. Aktivitäten der Landwirtschaftsbetriebe, um lokale, natur- und landschaftsschonende Produktionskreisläufe einzurichten und Ustermer Produzenten und Konsumenten miteinander zu vernetzen, fanden ebenfalls Unterstützung im Projekt. Die tragende Rolle dabei spielten die Landwirte von Uster.

Mit dem Vernetzungsprojekt wurden Erhaltungs- und Fördergebiete ausgeschieden. Landwirte, die ihre Ökoflächen (neu Biodiversitätsförderflächen genannt) innerhalb dieser Gebiete anlegen und die Bewirtschaftung auf die Bedürfnisse der ausgewählten Tier- und Pflanzenarten abstimmen, haben Anspruch auf eine Bonusentschädigung. Die Entschädigung wird zu 90 Prozent von Bund und Kanton, zu 10 Prozent von der Stadt finanziert. Die Projektinhalte sind von Kanton und Bund zu bewilligen. Dabei sind auch Zielwerte für naturnah zu bewirtschaftende und aufzuwertende Flächen umzusetzen.

Viel erreicht
Das Vernetzungsprojekt verlief dank des engagierten Mitwirkens zahlreicher Landwirte sehr erfolgreich. Über zwei Drittel der Ustermer Betriebe beteiligen sich aktiv am Projekt. Seit Projektbeginn vor dreizehn Jahren konnte der Anteil von ökologisch wertvollen Flächen stetig gesteigert werden. Rund 21 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Uster werden heute extensiv als Biodiversitätsförderflächen genutzt. Die Stadt unterstützt das Engagement der Landwirte mit Beratung und Beiträgen an die Anschaffungskosten von Blumenwiesen-Saatgut, Bäumen und Heckensträuchern. In den vergangenen Jahren konnten über 700 Hochstamm-Obstbäume , markante Einzelbäume und zahlreiche Hecken gepflanzt werden. Weiter wurden rund 25 Hektaren neue Blumenwiesen und Buntbrachen angelegt. Die vom Kanton vorgegebenen Flächenzielwerte für ökologisch wertvolle Flächen werden bei weitem erfüllt.

Vernetzungsprojekt wird verlängert
Das seit 2002 laufende Vernetzungsprojekt war bis Ende 2014 befristet. An der Schlussüberprüfung Ende 2014 beurteilte die zuständige kantonale Fachstelle Naturschutz das Projekt sehr positiv. Sie stufte die Umsetzung als vorbildlich ein und anerkannte, dass mehr ökologisch wertvolle Flächen als gefordert geschaffen wurden. Für die Weiterführung muss das Vernetzungsprojekt insbesondere an die Bundesvorgaben in der Landwirtschaftspolitik 2014–2017 angepasst werden.

Vom Januar bis März 2015 wurden rund 60 Gespräche mit interessierten Bewirtschaftenden geführt und Vereinbarungen für die 3. Etappe abgeschlossen. Es zeigte sich, dass die meisten Betriebe weiterhin am Vernetzungsprojekt teilnehmen wollen. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 5. Mai 2015 die Weiterführung des Vernetzungsprojektes für die 3. Etappe 2015–2022 zum «Landschaftsentwicklungskonzept» (LEK) bewilligt.

Bevölkerungsinformation
Ab Anfang Juni werden in der Ustermer Landschaft wie bereits 2014 bei Ökoflächen Informationstafeln für Naherholungssuchende und Interessierte aufgestellt. Die Stadt Uster möchte mit dieser Aktion das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Natur und Landwirtschaft fördern und auf neu geschaffene Lebensräume hinweisen. Dabei werden Bewirtschaftungsmassnahmen erläutert und geförderte Tiere und Pflanzen vorgestellt. Ebenfalls gibt es Übersichtstafeln mit Erläuterungen zu den charakteristischen Landschaftsräumen von Uster.
Strukturierte Landschaft