MEILENSTEIN FÜR DIE LANDSCHAFTSENTWICKLUNG VON USTER

28. Mai 2014
Im Jahr 2002 startete das Landschaftsentwicklungskonzept Uster. Inzwischen sind zwölf Jahre in die Land(wirt)schaft gezogen. Eine Zwischenbilanz zeigt: Seit Projektbeginn konnte der Anteil von ökologisch wertvollen Flächen sukzessive gesteigert werden. Die vom Kanton vorgegebenen Flächenzielwerte wurden bei weitem erfüllt. Gegenwärtig laufen Abklärungen für eine Verlängerung des Projekts um weitere acht Jahre.
Das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Uster, Teil Vernetzungsprojekt
Die Stadt Uster verfügt über eine attraktive, vielfältige Kultur- und Naturlandschaft. Um diese Werte von Uster in ihrer Eigenart, Vielfalt und Schönheit erhalten und fördern zu können, wurde im Jahr 2002 zusammen mit dem Kanton und den Ustermer Landwirten das Vernetzungsprojekt als Teil des LEK Uster ausgearbeitet. Dabei galt es, die naturnahen Lebensräume wie Blumenwiesen, Buntbrachen, Obstgärten und Hecken durch gezielte Bewirtschaftung zu pflegen und Neuanlagen zu unterstützen. Ein grosses Augenmerk wurde dabei auf einen naturbezogenen und schonenden Umgang mit vorhandenen Grünkorridoren und Freiräumen gerichtet, und diese wo möglich ökologisch und gestalterisch aufgewertet. Aktivitäten der Landwirtschaftsbetriebe zum Aufbau von lokalen, natur- und landschaftsschonenden Produktionskreisläufen und zur Vernetzung von Ustermer Produzenten und Konsumenten fanden ebenfalls Unterstützung im Projekt. Die tragende Rolle bei der Umsetzung des Vernetzungskonzeptes spielten die Landwirte von Uster.
Mit dem Vernetzungsprojekt wurden Erhaltungs- und Fördergebiete ausgeschieden. Landwirte, die ihre Ökoflächen (neu Biodiversitätsförderflächen genannt) innerhalb dieser Gebiete anlegen und die Bewirtschaftung auf die Bedürfnisse der ausgewählten Tier- und Pflanzenarten abstimmen, haben Anspruch auf eine Bonusentschädigung. Die Entschädigung wird zu 80 Prozent durch den Bund und Kanton, zu 20 Prozent durch die Stadt finanziert. Die Projektinhalte sind durch den Kanton und Bund zu bewilligen. Dabei sind auch Zielwerte für naturnah zu bewirtschaftende und aufzuwertende Flächen umzusetzen.

Was wurde erreicht?

Das Vernetzungsprojekt verlief dank dem engagierten Mitwirken zahlreicher Landwirte sehr erfolgreich. Über zwei Drittel der Ustermer Betriebe beteiligen sich aktiv am Projekt. Seit Projektbeginn vor zwölf Jahren konnte der Anteil von ökologisch wertvollen Flächen sukzessive gesteigert werden. Rund 21 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Uster werden heute extensiv als Biodiversitätsförderflächen genutzt. Die Stadt unterstützt das Engagement der Landwirte durch Beratung und Beiträge an die Anschaffungskosten von Blumenwiesen-Saatgut, Bäumen und Heckensträuchern. In den letzten Jahren konnten über 600 Hochstamm-Obstbäume und markante Einzelbäume sowie zahlreiche Hecken gepflanzt werden. Weiter wurden rund 25 Hektaren neue Blumenwiesen und Buntbrachen angelegt. Die vom Kanton vorgegebenen Flächenzielwerte für ökologisch wertvolle Flächen werden bei weitem erfüllt.

Vernetzungsprojekt steht vor der Verlängerung

Das seit nunmehr zwölf Jahren laufende Vernetzungsprojekt ist bis Ende 2014 befristet. Gegenwärtig werden Abklärungen für eine Verlängerung um weitere acht Jahre getroffen. Die verantwortlichen Stellen der Stadt begrüssen eine Weiterführung des Projekts. Im Laufe des Jahres werden auch die Einschätzungen der Landwirte und weiterer landschaftsinteressierten Interessengruppen ermittelt.

Bevölkerungsinformation

Ab Mitte Mai werden in der Ustermer Landschaft bei «Tatorten» Informationstafeln für Naherholungssuchende und Interessierte aufgestellt. Die Stadt Uster möchte durch diese Aktion das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Natur und Landwirtschaft fördern und auf neu geschaffene Lebensräume hinweisen. Dabei werden Bewirtschaftungsmassnahmen erläutert und mit den Massnahmen geförderte Tiere und Pflanzen vorgestellt. Ebenfalls werden Übersichtstafeln mit Erläuterungen zu den charakteristischen Landschaftsräumen von Uster angebracht. Eine gute Gelegenheit, sich ein Bild vor Ort zu verschaffen bietet auch die Stadtwanderung vom Samstag, 28. Juni 2014 zum Thema Landwirtschaft und Vernetzung.
Magerwiese
Eine Magerwiese in Uster - ein Resultat der Landschaftsentwicklung seit 2002.